Mittwoch, 13. April 2016

Pays Basque

Salut mes amis,


wer der französischen und/oder Sprache mächtig ist, der weiß, dass es sich beim heutigen Blogtitel nicht im Spanisch handelt, sondern um Französisch! Wer meinen letzten Eintrag gelesen hat, der weiß auch warum. Vor 3 Wochen (19. März) habe ich am Wochenende mal wieder einen Ausflug mit dem Studentenverein ESN gemacht. Da Freya zu dem Zeitpunkt schon im Urlaub war und Caro zu Hause in Deutschland, schloss ich mich mal einer anderen Gruppe von Au Pairs an. In meiner Klasse an der Sprachschule ist ein deutsches Au Pair, die Antonia heißt. Vor meinem ersten Schultag an der Schule ist sie mir noch nie über den Weg gelaufen. Da es in Bilbao wirklich unzählige deutsche Au Pairs gibt, haben sich viele kleine Freundeskreise gebildet. Da ich mir den Ausflug nach Frankreich nicht entgehen lassen wollte, schloss ich mich Antonia Gruppe an und lernte dadurch viele neue nette Au Pairs kennen. Am Morgen des 19. März düste ich mich meinem Auto so schnell wie noch die nach Bilbao. Das lag nicht daran, dass ich jegliche Geschwindigkeitsbegrenzungen missachtet habe (sowas darf man sich in Spanien wirklich nicht erlauben, denn es gibt unglaublich viele Blitzer!), sondern an der Uhrzeit. Wie heißt es so schön? Carpe Diem! Das dachte sich auch ESN und deshalb trafen wir uns bereits um 7 Uhr am Plaza Moyua in der Innenstadt. Zu der Zeit schläft jeder normale Spanier (und ich normalerweise auch...) noch, weshalb die Autobahn auch menschenleer war. Ich parkte in unserer Garage und machte mich zu Fuß auf den Weg zum Treffpunkt. Dort traf ich dann Antonia und all ihre Freundinnen. Wir fuhren zuerst nach San Sebastián um dort weitere Studenten einzusammeln. Das Wetter sah noch einigermaßen gut aus, aber das sollte sich bald ändern. Als wir in Frankreich ankamen war es noch trocken, aber dann fing es an zu regnen und der Regen hielt leider den ganzen Tag an. Unser erster Stopp im französischen Baskenland war Bayonne (baskisch Baiona). Dort schließen wir uns der Stadtführung von ESN an und bekamen eine Übersicht über das relativ überschaubare Städtchen. Danach ging ich mit Antonia, Lena und Svea noch einen Kaffee trinken und der erste gravierende Unterschied zwischen Spanien und Frankreich wurde uns bewusst, als wir die Rechnung bekamen. Während man in Bilbao für eine Kaffee mit Milch zwischen 1,30€ und 1,60€ bezahlt, kostet ein Kaffee in Frankreich glatt mal das doppelte! Nach dem Café (der übrigens nicht mal besonders gut geschmeckt hat), liefen wir zurück zum Bus. Danach ging es weiter nach Biarritz , worauf ich mich am meisten gefreut hab. Während Biarritz (baskisch Miarritze) im Mittelalter berühmt für seinen Wahlfängerhafen war, diente es ab Mitte des 19. Jahrhunderts als königliche und kaiserliche Sommerresidenz. Mittlerweile ist Biarritz als See-und Heilbad bekannt und vor allem bei Surfern beliebt. Die Strände in Biarritz gelten als Surfhochburg Europas. Meine Erwartungen waren hoch, nur leider wollte das Wetter nicht mitspielen und machte uns einen Strich durch die Rechnung. Stadt einer erhofften kleinen Pause am Strand, mussten wir uns nach dem Stadtrundgang ein Café suchen, um nicht die ganze Zeit im Regen stehen zu müssen. Nachdem wir uns die Zeit irgendwie totgeschlagen hatten, ging es auch schon wieder zurück zum Bus und wir fuhren zu unserem letzten Ziel des Tages: San-Jean-De-Luz (baskisch Donibane Lohizune). Die Bucht von Saint-Jean-de-Luz liegt im Golf von Biskaya. Dank ihren Dämmen, welche die Stadt vor den wuchtigen Wellen des Atlantiks schützen, hat sie sich zu einem berühmten Badeort an der baskischen Küsten (französisch Côte Basque) entwickelt. Dort liefen wir ebenfalls zu Fuß ein wenig herum und gingen dann Abendbrot essen. Gegen 19.30 Uhr machten wir uns auf den Heimweg und um 22 Uhr kamen wir wieder in Bilbao an. Mir haben alle drei Städte gut gefallen und ich denke, dass vor allem Biarritz im Sommer sehr schön ist. Dazu muss jedoch das Wetter deutlich besser sein. Ansonsten war es mal recht interessant, das französische Baskenland zu erkunden und über die Grenzen Spaniens zu blicken. Das einzige, was etwas schwer war, war die Verständigung. Man sollte eigentlich davon ausgehen, dass man nach 7 Jahren Französisch Unterricht die Sprache ganz gut beherrscht, aber dem ist nicht so. Ich habe jetzt seit knapp einem Jahr mehr oder weniger gar kein Französisch gesprochen und das hat sich bemerkbar gemacht! Im Café wollte ich "Café con leche" statt "Café au lait" sagen und aus dem "merci" wurde in 95% der Fälle ein "gracias". Aber so ist das nunmal, wenn man eine neue Sprache lernt und diese auch täglich spricht. Ich bin jedoch froh, dass es nicht nur mir so ging! Viele andere Au Pairs, die mit dabei waren, hatten lange Französisch in der Schule und ihnen ging es genau wie mir! 

Im nächsten Blogspost erzähle ich euch wie ich die Osterferien hier verbracht habe. Im Gegensatz zu den meisten anderen Au Pairs bin ich nicht nach Hause geflogen, sondern habe die Ferien in Spanien verbracht, während meine Gastfamilie sich in Miami die Sonne auf den Bauch scheinen lassen hat! ;-) 

Au revoir, Charlotte :-)


Bayonne


Biarritz


Saint-Jean-de-Luz 

Sonntag, 3. April 2016

Die heilige Stadt der Basken

Hallo ihr Lieben,

mein letzter Blogeintrag ist schon wieder einige Wochen her, genau wie mein vorvorletzter Ausflug, von dem ich euch berichten möchte. Am Samstag vor 3 Wochen (12. März) habe ich mich Freya und ihrem Freund getroffen, der zu dem Zeitpunkt in Bilbao zu Besuch da war. Das Wetter war recht schön und wir wussten irgendwie nichts so richtig mit uns anzufangen, also beschlossen wir spontan einen kleinen Ausflug zu machen. Diesmal wollten wir aber nicht mit dem Fernbus fahren, so wie wir es sonst immer handhaben. Deshalb fuhren wir zum Bahnhof und schauten auf der Anzeigetafel wohin uns der nächste Zug bringen konnten. Ein Zug Richtung Bermeo in 15 Minuten? Das klingt doch gut! Wir kauften uns ein Ticket für 1,80€ (ja, diese Preise hier machen der Deutschen Bahn auf jeden Fall Konkurrenz! :-D) und das kleine Abendteuer begann. Nach einer einstündigen Zugfahrt kamen Freya, Philipp und ich in Bermeo an. Da wir unseren Trip vorher nicht geplant hatten, wussten wir auch nicht so richtig was man in Bermeo unternehmen kann. Also entschieden wir uns dazu, einfach zum Hafen zu laufen und einen kleinen Spaziergang zu machen. Gesagt, getan. Nach unserem Spaziergang und dem Abendessen in einer Pintxo Bar machten wir uns wieder auf den Weg zu Bahnhof. Auf dem Hinweg hatten wir bemerkt, dass der Zug in Gernika gehalten hat. Darüber hatten wir zwar alle schon mal etwas gehört, aber was Guernica wirklich ausmacht, wussten wir nicht. Also stiegen wir auf dem Rückweg in Gernika aus und steuerten als erstes die Touristeninformation an. Wir bekamen einige Prospekte und einen Stadtplan in die Hand gedrückt und begann das Städtchen zu erkunden. Gernika im April 1366 gegründet und wird als heilige Stadt der Basken bezeichnet. Seit dem Mittelalter fanden dort Ratsversammlungen statt. Die kastilischen Könige schworen unter der berühmten Eiche von Gernika, die besonderen Autonomiegesetze der Biskaya (gennant Fueros), zu achten und zu wahren. Die Eiche, unter der bis zum Jahr 1876 die Ältestenräte aus dem ganzen Baskenland jährlich zusammenkamen, befindet sich oberhalb der Stadtmitte in einem kleinen Park. Die Versammlung unter dieser Eiche sollte eine Form von direkter Ausübung von Demokratie sein. Heute wird der Baum jeweils, wenn er abstirbt, durch eine Neupflanzung aus den Früchten des alten Baumes ersetzt. Einigen von euch mag die Stadt Gernika vielleicht ein Begriff sein. Aber nicht wegen der berühmten Eiche, sondern aus zwei anderen Gründen. Weltweit bekannt wurde die Stadt nämlich, als sie während des spanischen Bürgerkriegs am 26. April 1937 von Flugzeugen der deutschen Fliegerabteilung Legion Condor und der italienischen Corpo Truppe Volontarie angegriffen wurde, die auf Seiten Francos kämpften. Gernika wurde bombardiert, durch die darauffolgenden Großfeuer großflächig zerstört und kurze Zeit später durch nationalistische Truppen eingenommen. Wer mit der Schreibweise Gernika immer noch nichts anfangen kann, dem kommt vielleicht Guernica eher bekannt vor. Und das hat auch einen Grund! Denn "Guernica" gehört zu den bekanntesten Werken von Pablo Picasso und entstand im Juni 1937 nach der Zerstörung Gernikas. Heute befindet es sich zusammen mit einer umfangreichen Sammlung von Skizzen im Museo Reina Sofía in Madrid. Gernika ist wirklich ein überschaubares kleines Städtchen, aber ihre Vergangenheit macht sie zu etwas Besonderem und wir waren froh, dass wir uns nur wenige Stunden zuvor spontan dazu entschieden hatten, in den Zug zu steigen und auf gut Glück irgendwo hinzufahren!

Seid gespannt auf den nächsten Blogeintrag, denn eine Woche nach meinem Kurztrip nach Gernika und Bermeo hat es mich mit dem Studentenverein ESN in das französische Baskenland verschlagen! 

Liebe Grüße und bis bald, eure Charlotte :-)








Die Bilder sind alle in Bermeo entstanden. Als wir in Gernika ankamen, war es bereits fast dunkel und man konnte leider keine ordentlichen Fotos mehr machen. Ich weiß leider auch nicht, warum die Fotos dieses mal eine sehr schlechte Qualität haben, obwohl ich alle mit meiner Kamera aufgenommen habe und nicht mit dem Handy. Zum Schluss zeige euch noch das Bild Guernica von Picasso. Vielleicht erinnern sich ja einige an den interessanten und aufschlussreichen Kunstunterricht bei Frau Brücke, Frau Nagel oder Frau Ludwig. ;-)

Sonntag, 13. März 2016

Auf den Spuren der Pilger

Hallo ihr Lieben,

mittlerweile ist es schon wieder 3 Wochen her, dass Freya, Caro und ich uns an einem Sonntagmorgen auf den Weg zum Busbahnhof in San Mames gemacht haben, um wieder einen Tagesausflug zu machen. Wo die Reise hingehen sollte? Unser Ziel war Burgos, eine Stadt in der autonomem Gemeinschaft Kastilien-Léon. Vor allem unter Pilgern ist die Stadt Burgos bekannt, da sie eine wichtige Station des Jakobsweg nach Santiago de Compostela ist. Nachdem Caro, Freya und ich in Burgos angekommen waren, verschafften wir uns erstmal zu Fuß einen kleinen Überblick von der Altstadt. Dabei fällt als allererstes die gotische Kathedrale von Burgos ins Auge. Sie ist berühmt für ihre Größe und Architektur und gehört seit dem Jahr 1984 zum Unesco-Weltkulturerbe. Damit ist sie die einzige Kathedrale Spaniens, die diesen Titel trägt. Wir hielten uns lange in der Kathedrale auf und sahen uns alle in Ruhe an, während uns der ausgeliehene Audio Guide mit reichlich Informationen versorgte. Die Kathedrale ist unter anderem mit 19 Kapellen, 38 Altäre, etliche Gräber und vielen weiteren Sachen ausgestattet. Aus diesem beanspruchte die Besichtigung auch etwas Zeit. Halb durchgefroren verließen wir nach ca. 90 Minuten die Kathedrale wieder. Burgos liegt auf 856m und es herrscht Kontinentalklima. Dadurch ist es in Burgos im Winter um einiges kälter als in Bilbao beispielsweise. Wir hatten an dem Tag jedoch großes Glück mit dem Wetter und die Sonne schien den ganzen Tag. Nachdem wir die Kathedrale besichtigt hatten, machten wir uns auf den Weg auf den Burgberg, wo man sich die Ruinen des Castillo de Burgos, der ehemaligen Burg, anschauen kann. 
Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Aussichtspunkt vorbei, von dem man einen schönen Blick über die Stadt hatte. Nach diesem kurzem Zwischenstopp liefen wir weiter den Berg hinauf und schauten uns anschließend die Ruine der Burg an. Viel ist nicht übrig geblieben und besonders spektakulär war es ehrlich auch nicht, aber wir hatten auch nicht so viel erwartet. Nach dem Mittagessen am Plaza Mayor liefen wir noch zur Kirche San Esteban und zum Kloster Las Huelgas. Danach vertrieben wir uns die Zeit ein wenig, in dem wir im Park saßen und die Sonne genossen. Als wir abends wieder im Bus zurück nach Bilbao saßen, ließen wir den Tag revue passieren. Burgos hat Charme und der Ausflug hat sich wirklich gelohnt. Es tut mal gut, raus aus Bilbao zu kommen und sich andere Städte und Sachen anzuschauen. Ich bin froh, dass Caro, Freya und ich sonntags nicht arbeiten müssen, sodass wir solche Tagesausflüge in Zukunft öfters mal machen können! 

Liebe Grüße und bis bald, eure Charlotte :-)









Samstag, 20. Februar 2016

San Juan de Gazteluagtxe

Hola amigos,

heute kommt der zweite Teil von meinem Trip mit Paulina und Antonia am vorletzten Wochenende. Nachdem wir uns den Bosque de Oma angeschaut hatten (siehe letzter Blogpost) fuhren wir mit dem Bus weiter zur Insel Gazteluagtxe. Hinter diesem unaussprechlichen schwierigen Wort verbirgt sich eine Insel im Golf von Biskaya, die unmittelbar vor der Felsenküste der Costa Vasca zwischen den Orten Bakio und Bermeo liegt. Wir stiegen aus dem Bus aus und entdeckten in der Ferne schon die Insel. Auf dem Weg vom Parkplatz bis zur Insel mussten wir ungefähr hundert mal stehen bleiben, um Bilder zu machen. Nach ungefähr 25 Minuten Fußmarsch kamen wir am Fuße der Steinbrücke an, die die Insel mit dem Festland verbindet. Die Insel ist relativ klein und misst nur ungefähr 270x80 Meter. Auf dem höchsten Punkt der Insel (ca. 50 Meter über Meeresniveau) steht das ehemalige Kloster San Juan de Gaztelugatxe, zu dem eine heute noch von der Pfarrgemeinde St. Pelagius in Bakio genutzte kleine Kirche gehört. Die Kirche wurde 1053 gestiftet und die Anlage diente im 12. und 13. Jahrhundert vermutlich dem Templerorden als Rückzugsort. Das später von Eremiten bewohnte Kloster wurde 1593 von englischen Freibeutern unter dem Kommando von Francis Drake überfallen und geplündert. Ein Jahr später wurde der Stützpunkt von Hugenotten aus La Rochelle erneut angegriffen und, nachdem der Wächter und einzige Inselbewohner, ein Einsiedler, getötet worden war, geplündert und gebrandschatzt. Das Kirchlein der verlassenen Einsiedelei diente in späterer Zeit als Seefahrerkapelle. 1978 fiel die Anlage einem von Unbekannten gelegten Feuer zum Opfer. Die Kapelle wurde zwei Jahre später wieder eingeweiht. 
Um zu dieser Kapelle zu gelangen, muss man 237 Stufen erklimmen, die als Treppe in den Fels gehauen sind. Wenn man das Ende der Stufen erreicht hat, kommt man zu der Stelle, an der laut Legende Johannes der Täufer seinen Fußabdruck hinterlassen hat. Seinen Fußstapfen zu folgen soll angeblich Glück bringen. Deshalb ließen wir uns natürlich nicht davon abhalten, unseren Fuß auch einmal in den abgebildeten Fußabdruck zu stellen. Denn wer weiß, vielleicht bringt es ja tatsächlich Glück? ;-) Auf dem oberen Teil der Insel erwartete uns dann die kleine Kapelle und vor allem ein wunderschöner Blick über die stürmischen Wogen des Golfs von Biskaya, die auf dieser Insel Klippen, Tunnel und gewagte Bögen geformt haben. Das Wetter war zwar nicht allzu schön, aber das passte irgendwie zum Charakter der Insel und machte uns nichts aus. Ich finde, dass die Stimmung dort ein wenig mystisch war. Es war relativ kalt, der Wind pfiff uns um die Ohren und die mächtigen Wellen schlugen gegen die Felsen. Da man hier aber immer damit rechnen muss, dass das Wetter sehr schnell umschlägt, waren wir alle gut gewappnet mit Regenjacke, dicken Socken, Schal und Gummistiefeln. Die Kapelle hat eine Glocke, deren Seil so lang ist, dass es bis zum Boden reicht. Man sagt, dass es ebenfalls Glück bringt, wenn man die Glocke dreimal läutet und sich dabei etwas wünscht. Früher läutete man die Glocke vor allem um böse Geister zu verjagen. Nachdem wir alle dreimal am Seil gezogen hatten und den Ausblick von oben ein wenig genossen hatten, machen wir uns auf den Rückweg zum Bus. Um 19 Uhr fuhren wir zurück nach Bilbao. Als ich wieder Zuhause ankam, wünschte ich mir nichts sehnlicher als eine heiße Dusche und mein Bett! Der Ausflug zum Bosque de Oma und zu San Juan de Gazteluatxe hat sich auf den Fall gelohnt. Irgendwann möchte nicht nochmal zur Insel, wenn das Wetter ein wenig besser ist. Grade beim Sonnenuntergang soll es sehr sehenswert sein, was ich mir nach dem Tag gut vorstellen kann.
Morgen fahre ich mit Caro und Freya nach Burgos. Ich bin schon sehr gespannt und werde euch auf jeden Fall nächste Woche von unserem Tagestrip erzählen! 
Liebe Grüße und bis bald, eure Charlotte :-)












Dienstag, 16. Februar 2016

Bosque de Oma

Hallo ihr Lieben,

wie im letzten Post bereits versprochen, werde ich euch heute von meinem Trip am vorletzten Wochenende berichten. Ich werde den Post nochmal teilen, da es sonst viel zu viele Bilder wären. Also erzähle ich euch zuerst vom Bosque de Oma und in den nächsten Tagen dann von meinem Besuch auf der Insel San Juan de Gazteluatxe. Am Sonntag (07.02.) fuhren Paulina, Antonia und ich zusammen mit einer Gruppe von Studenten zu zwei sehr sehenswerten Orten hier im Baskenland. Organisiert wurde das ganze von dem Verein ESN (Erasmus Student Network). Natürlich hätten wir auch auf eigene Faust hinfahren können, aber da beide Orte sehr abgelegen von der Zivilisation liegen und ohne Auto oder Bus schwer zu erreichen sind, entschieden wir uns für Ausflug von ESN. Somit mussten wir uns um nichts kümmern, sondern konnten uns am Sonntagmorgen entspannt in den Bus setzen und erstmal ein bisschen Schlagmangel in Form eines kleinen Nickerchens nachholen. Nach circa einer Stunde Busfahrt erreichten wir einen Parkplatz mitten im Wald, wo der Bus hielt. Von dort aus liefen wir ungefähr 50 Minuten zu Fuß, bis wir den Bosque de Oma erreichten. 

Hinter dem Bosque de Oma verbirgt sich ein Kunstwerk von Agustín Ibarrola, einer der bekanntesten baskischen Künstler. Der Bosque (=Wald) de Oma besteht aus unzähligen Bäumen, die zwischen 1982 und 1985 per Hand von Ibarrola bemalt wurden. Auf dem Boden sind überall kleine Pfeile angebracht, die als Orientierungspunkte dienen. Stellt man sich auf die Pfeile und blickt in die Richtung, in die die Pfeilspitze zeigt, erkennt man viele geometrische Figuren und Gebilde, die mehrere Bäume miteinander bilden. Manche Formen bestehen zwar nur aus einem Baum, aber um einen Großteil der Figuren zu erkennen, muss man mehrere Bäume genauer betrachten. Insgesamt gibt es 47 verschiedene Gebilde, die mit Hilfe der Pfeile auch schnell zu finden sind. Wir liefen ungefähr 1,5 Stunden durch den Wald und fotografierten fleißig, bevor wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz machten. Ich fand den Bosque de Wald sehr interessant, da ich so eine Art von Kunst noch nie gesehen habe. Wer kommt schließlich auch darauf mitten in einem Wald, fernab von der Zivilisation, Bäume zu bemalen? Es war zwar jetzt nicht so spektakulär, dass ich es mir jedes Jahr anschauen wollen würde, aber gelohnt hat es sich trotzdem! 
















Montag, 15. Februar 2016

Nuevos caminos

Hallo meine Lieben,

ja, ich lebe noch! Manch einer von euch hat sich schon gewundert, warum ich denn so lange nichts mehr gepostet habe. Ich wurde sogar gefragt, ob ich denn überhaupt noch in Spanien bin oder ob ich nach Weihnachten nicht mehr nach Bilbao zurückgekehrt bin. Die Wahrheit ist, dass ich am 06. Januar von Berlin über Barcelona nach Bilbao geflogen bin. Das ist nun fast 6 Wochen her und eigentlich hatte ich in dieser Zeit vor mal wieder etwas von mir hören zu lassen, aber ich habe es irgendwie zeitlich nie so richtig geschafft. Und das hat auch einen guten Grund. Ich habe nämlich die Schule gewechselt und habe nun statt 9h pro Woche 20h Unterricht. Ich habe nun auch von Montag bis Freitag jeden Tag Unterricht. Davor hatte ich freitags immer frei, was sehr angenehm ist. Die Schule beginnt um 09.30 Uhr, was eine recht angenehme Zeit ist. Mein Schulweg ist zwar etwas länger als zuvor, aber 1h30min länger Schlaf macht sich auf jeden Fall positiv bemerkbar! ;-) Seit knapp 2,5 Wochen gehe ich nun zum Instituto Hemingway und ich konnte nach wenigen Tagen schon sagen, dass ich es nicht bereue, gewechselt zu haben! Statt 35 Schülern sind nun nur noch 2-5 Leute in meiner Klasse und die Lernatmosphäre ist natürlich eine ganz andere. Unsere Lehrerin, die im übrigen super nett ist, kann sehr gut auf alle Schüler eingehen und individuell fordern und fördern. Bei 35 Leuten in einer Klasse ist das schlichtweg einfach nicht möglich. Meine Klasse besteht zurzeit aus dem Australier Sebastian, dem Schweden Erik, dem deutschen Au Pair Antonia und mir. Die Klassenstärke variiert immer ein wenig. Machmal macht jemand eine Woche Pause oder es kommt jemand in die Klasse, der das Level gewechselt hat, weil es entweder zu schwer oder leicht war. Hinzukommt, dass man jeden Montag in den Kurs einsteigen kann. Da ist sehr praktisch, denn dadurch konnte auch ich mich spontan dazu entschließen, die Schule zu wechseln. Das verlief zum Glück alles ohne Probleme und schon 3 Tage nach meiner Anmeldung saß ich im neuen Klassenzimmer. Dadurch, dass immer mal wieder Schüler fehlen, kam es auch schon vor, dass Antonia und ich nur zu zweit zusammen mit unserer Lehrerin Unterricht hatten. Das ist natürlich sehr praktisch, da es quasi fast wie Privatunterricht war. Aber auch wenn wir mal zu viert oder fünft in der Klasse sind, ist der Unterricht sehr viel produktiver und effektiver als der Unterricht an meiner alten Schule. Der Schulwechsel war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, auch wenn ich dafür in Kauf nehmen musste, dass ich nun unter der Woche wenig Freizeit habe. Zwischen dem Unterricht und dem Zeitpunkt, an dem ich die Kinder vom Bus abhole, habe ich nur eine Stunde frei. In dieser Stunde esse ich lieber Mittag und ruhe mich ein wenig aus, bevor der Trubel beginnt. Den Gedanken, in dieser wertvollen Stunde einen Blogpost zu schreiben, hatte ich noch nie! :-D 

Am Wochenende war in der letzten Zeit irgendwie auch immer viel los. Wir haben die letzten Wochenenden oft etwas mit Kristina gemacht, da sie am 31. Januar nach San Sebastián gefahren ist und nun nicht mehr in Bilbao wohnt und als Au Pair arbeitet. Zwischendurch war das Wetter sogar wieder so schön, dass wir tagsüber im Park sitzen konnten und viel spazieren waren. Wenn hier im Winter mal die Sonne scheint, sollte man das auf jeden Fall ausnutzen, denn soooo oft kommt das leider nicht vor. Des Weiteren haben Caro, Freya und ich die letzten Wochen mit Paulina genossen, denn sie ist heute zurück nach Deutschland geflogen. Vorletztes Wochenende war ich mit ihr beim Pintxo Abend meiner Schule. Gleichzeit wurde auch der 17. Geburtstag des Hemingway gefeiert sowie der Karneval. Fast alle, einschließlich die Lehrer und der Direktor, haben sich verkleidet. Ich weiß nicht wieso, aber hier in Spanien ist Karneval sehr beliebt. Auf den Straßen hat man sehr viele verkleidete Menschen gesehen. Dass sich hier auch viele Erwachsene verkleiden und damit den ganzen Tag in der Stadt rumlaufen, obwohl es keinen Umzug oder sowas in der Art gab, hat uns schon gewundert. Es war aber auf jeden Fall witzig anzusehen, da sogar viele Verkäufer in Bäckereien und Supermärkten verkleidet waren! Am Samstag haben Paulina und ich uns wie Touristen gefühlt. Paulina wollte, bevor sie nächste Woche fliegt, noch einmal alle schönen Platze in Bilbao ablaufen, um Bilder mit ihrer Kamera zu machen. Nachdem wir alles fotografisch festgehalten haben, fuhren wir mit der Stadtseilbahn noch auf den Hausberg Artxanda. Von dort einen man einen sehr schönen Blick auf Bilbao. Es war total windig und außer einem Pärchen und uns war niemand oben auf dem Berg anzutreffen. Nachdem wir alles gründlich fotografiert hatten, fuhren wir wieder herunter. Am Abend war Paulina bei uns Zuhause zum Abendessen eingeladen. Meine Gastmutter besorgte eine Tortilla aus Paulina und meiner Stammbar Swansea und wir aßen zusammen mit den Kindern. Am Sonntag sind wir zusammen mit Antonia zum Basque de Oma und San Juan de Gaztelugatxe gefahren. Dazu schreibe ich jedoch noch einen gesonderten Blogpost.


Macht es gut und bis bald, eure Charlotte :-)

La vida es un carnaval!
Plaza Nueva im Casco Viejo
La Alhóndiga
Blick auf das Guggenheim Museum

  
Auffahrt zum Artxanda
  
Ja, es war sehr windig! :-D
 
  
Blick nach Getxo
Parque de Doña Casilda de Iturrizar